Was genau ist die Conversion Protection Initiative (CPI)?
Mit der Conversion Protection Initiative hat Awin Anfang 2025 ein Modell eingeführt, das Tracking-Lücken kompensieren und den Affiliate-Kanal robuster gegen Datenverluste machen soll. Im Fokus stehen zwei technische Mindestanforderungen:
- Server-to-Server Tracking (S2S)
- Aktives App-Tracking, sofern eine App vorhanden ist
Advertiser, die diese Anforderungen nicht erfüllen, erhalten keine klassische Conversion-Zuordnung mehr, sondern eine probabilistische Entschädigung – basierend auf Schätzmodellen.
Beispielhafte Zuschläge laut Awin:
- +12,6 % bei fehlendem S2S-Tracking
- +20 % bei fehlendem App-Tracking
- Kombiniert: bis zu +32,6 % Zuschlag auf Affiliate-Umsätze
💡 Die CPI gilt verpflichtend seit dem 7. April 2025 für alle Awin-Advertiser.
Was hat sich seit der Einführung getan?
Awin selbst spricht von einem „wichtigen Meilenstein“ – und erste Zahlen belegen den Impact:
- 1 Mio. zusätzliche Conversions, die ohne CPI nicht erkannt worden wären
- 100 Mio. USD an zusätzlich zugeordnetem Umsatz
- 9 Mio. USD an mehr ausgezahlter Provision für Publisher
Zudem zeigt eine interne Analyse: Rund 22 % aller Conversions wären ohne korrektes S2S-Tracking nicht mehr gemessen worden.
📊 Die Zahlen sprechen dafür, dass Trackingverlust nicht länger ein theoretisches Problem ist – sondern täglich echte Provisionen und ROAS beeinflusst.
Vorteile für Publisher & Advertiser
1. Mehr Fairness im System
Publisher werden auch bei technisch bedingten Lücken vergütet – das stärkt Vertrauen und Langfristigkeit in der Zusammenarbeit.
2. Messbarkeit wird wieder belastbarer
Gerade in Zeiten von Cookie-Einschränkungen und iOS-Trackinglimits hilft ein stabiles Tracking-Setup, Kampagnen realistisch auszuwerten.
3. Differenzierte Attribution möglich
Wer mit sauberen S2S-Setups arbeitet, profitiert von einer präziseren Performance-Zuordnung und datenbasierten Budget-Entscheidungen.
4. Neues Qualitätslevel für Affiliate
Die CPI setzt Standards, die dem Kanal helfen, mit anderen Performance-Disziplinen gleichzuziehen – technisch und strategisch.
Kritikpunkte & offene Fragen
1. Aufwand für kleinere Advertiser
Die technische Umstellung auf S2S ist für viele kleine Shops (noch) eine Hürde – besonders ohne eigene Entwickler:innen.
2. Pauschalmodell bleibt eine Schätzung
Die probabilistische Berechnung kann im Einzelfall zu viel oder zu wenig ausweisen – abhängig von Produkt, Saison oder Zielgruppe.
3. Eingeschränkte Transparenz
Die Berechnungsgrundlage ist nicht öffentlich einsehbar. Für manche Partner bleibt die Frage: Wie fair ist der Zuschlag wirklich?
Was solltest du jetzt tun?
Für Advertiser:
- Prüfe dein Tracking-Setup: Ist S2S aktiv? Wie sieht dein App-Tracking aus?
- Stelle sicher, dass dein System bis zur Kasse alle Events korrekt übermittelt
- Nutze die CPI als Anlass, Tracking-Qualität kanalübergreifend zu optimieren
Für Publisher:
- Beobachte die Entwicklung deiner Umsätze nach CPI-Umstellung
- Dokumentiere auffällige Veränderungen – etwa höhere oder unerwartete Conversions
- Sprich Partner aktiv an, wenn du vermutest, dass Tracking-Probleme bestehen
Für Agenturen:
- CPI ist ein gutes Argument, um Kunden auf moderne Tracking-Standards zu heben
- Unterstütze beim technischen Setup und der Erfolgsmessung
Fazit: Die CPI ist kein Nice-to-have – sondern ein neuer Standard
Die Conversion Protection Initiative ist ein konsequenter Schritt in einem zunehmend datenunsicheren Umfeld. Wer heute noch mit unsauberem Tracking arbeitet, verliert nicht nur Geld – sondern auch Vertrauen bei Publishern.
Die gute Nachricht: Mit S2S, App-Tracking und etwas Support ist der technische Mehraufwand lösbar – und langfristig lohnend. Wer jetzt handelt, sichert sich stabile Daten, bessere Performance-Auswertung und fairere Zusammenarbeit im Affiliate-Kanal.
📌 Du willst dein Tracking auf den neuesten Stand bringen oder wissen, wie sich CPI in deinem Fall auswirkt?
Sprich uns gerne an – wir begleiten dich beim Setup.
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